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Abstract 


 

 

Befragungsalter und Datenqualität:
Reliabilität, Panel Conditioning und Interviewereffekte im Deutschen Alterssurvey (DEAS)

Nicole Hameister & Stefan Stuth
Deutsches Zentrum für Altersfragen (DZA)

 

Der deutsche Alterssurvey (DEAS) ist eine auf Dauer angelegte repräsentative Längsschnittstudie der Bevölkerung in Deutschland ab 40 Jahre, die seit dem Jahr 1996 durchgeführt wird. Der DEAS ist eine wichtige Informationsquelle zu alter(n)sbezogenen Themen wie Generationenbeziehungen, Gesundheit, sozialen Beziehungen, Freizeitverhalten und Pflege und Pflegebedürftigkeit. Der DEAS wird über persönliche Interviews erhoben, die durch zusätzliche schriftliche Fragebögen ergänzt werden (seit 2017 auch als CAWI).

Die Frage nach der Datenqualität stellt sich bei jeder Art von Survey. Der DEAS sieht sich jedoch einer besonderen Herausforderung gegenüber: Mit steigendem Alter nimmt die kognitive und physische Leistungsfähigkeit ab. Was bedeutet das für die Datenqualität und die Durchführung von Studien, die auf ältere Befragte abzielen?

Erste Analysen zum Zusammenhang zwischen Datenqualität und Befragungsalter geben deutliche Hinweise auf Qualitätsverluste in den Befragungsdaten vor allem bei den über 80-jährigen Befragten im Hinblick auf Item-Nonresponse, extremes Antwortverhalten, Reliabilität von mehrfach erhobenen biographischen Angaben. In unserem Vortrag wollen wir die Reliabilität von Antworten über mehrere Wellen näher beleuchten und dabei besonders auf die (positive) Rolle von Panel Conditioning und Interviewereffekte eingehen.

Wir schließen mit einer Einschätzung der Datenqualität bei älteren DEAS-Befragten und stellen einige praktische Vorschläge für das Survey Design und die Datennutzung in der quantitativen Alternsforschung zur Diskussion